Aug 222023
 

War es gestern noch recht gut besucht hier, ist es heute schon wesentlich ruhiger, da viele abgereist sind. Wir könnten auf den Platz umziehen, auf dem wir 2018 waren, aber unserer ist wärmer, da er erst in der zweiten Reihe ist. Also bleiben wir, auch wenn wir keinen Tisch haben.
Kaum haben wir unseren Beobachtungsposten bezogen kommen schon wieder die Orcas vorbei. Eine große Gruppe, gefolgt von einer kleineren und danach noch einzeln ein großer Bulle. Das war wohl ihre Jagdformation. Da diese Tiere hoch intelligent sind haben sie ausgeklügelte Taktiken, wie sie sich gegenseitig die Fische zutreiben. Teilweise sind sie richtig nah am Ufer gewesen und weil heute sehr ruhige See ist und man keine Brandung hat, die alles übertönt, kann man sie wunderbar ausatmen hören. Teilweise sind sie auch ganz lange an der Oberfläche. Fast eine Stunde halten sie sich vor unserem Strand auf, ein tolles Erlebnis! Matilda begleitet dann ein junges Paar aus Nanaimo, Angela und Tim, zu den Felsen und schaut ihnen beim Angeln zu. Sie machen das heute zum ersten Mal, wie sie uns vorher bei einem Ratsch erzählt haben. Manu ist derweil mit unserem Nachbarn Romano ins Gespräch gekommen, als er gerade mit einem Ruderboot vom Angeln zurückgekommen ist. Er stammt ursprünglich aus der Schweiz und ist vor 30 Jahren ausgewandert und natürlich mittlerweile Kanadier. Er schenkt uns einen seiner gerade gefangenen Fische, einen Pink Salmon (zu deutsch Buckellachs), den er uns auch gleich noch filettiert. Er ist aus Kelowna, wo es gerade brennt, mit seiner Frau und seiner Schägerin und seinem Schwager hier. Wir ratschen auch mit ihm ganz nett.
In der Zwischenzeit hören wir die große Aufregung bei Matilda, Angela und Tim. Sie waren auch erfolgreich und haben gleich zwei Pink Salmon gefangen. Auch von ihnen bekommen wir vier Filetstücke. Die machen wir gleich am Mittag auf dem Grill und essen sie mit Tomatensalat. Frischer kann man den Lachs nicht bekommen!
Matilda hat sich mit dem Boarder Collie von Romanos Schwägerin angefreundet und spielt mit ihm. Wir halten noch ein Schwätzchen mit einem anderen Paar, sie Irin, er Schwede, aber beide leben in Vancouver. Es ist erstaunlich wie schnell man hier ins Gespräch kommt. Hier hat keiner irgendwelche Vorurteile, sondern geht offen und vor Allem interessiert auf den anderen zu. Von ihnen bekommen wir noch einen Tipp für einen ähnlich ruhigen Campingplatz, wenn wir wieder auf dem Festland sind.
Matilda fährt morgen früh mit Romanos Frau auf dem Boot raus zum Angeln, sie interessiert sich so sehr dafür. Manu und ich gehen noch aufgrund des Tipps von Angela uns Tim zu einem nahegelegenen Wasserfall. Der Weg hat sich auf alle Fälle gelohnt, wirklich malerisch liegt der Wasserfall mitten im Wald und ist bestimmt 20 Meter hoch.
Zum Abendessen machen wir den anderen Lachs, diesmal im Schälchen mit Butter und kleinen Paprika, auch so war er wirklich lecker.
Zum Sonnenuntergang waren wir wieder am Strand und haben erst mit der Irin und ihrem schwedischen Freund geratscht, Matilda hat derweil mit der Angel von Angela und Tim für morgen geübt. Wir sind dann dazu gekommen und haben dort noch ein nettes Gespräch mit den beiden geführt. Sie waren auchh interessiert, wie dies und das so bei uns in Deutschland läuft, waren erstaunt, dass ich in der Highschool drei Fremdsprachen gelernt habe und dass unser Spitzensteuersatz so hoch liegt. Ihnen hat es gefallen, wie interessiert Matilda am Angeln war.
Obwohl es ein recht ruhiger Tag hier war, ist doch allerhand geschehen. Die netten Gespräche und Begegnungen taten ein übriges. Wir bleiben morgen auch noch hier. Das passt ganz gut, da unsere nächste Reservierung erst am 23. am Miracle Beach Campground ist, bevor es wieder aufs Festland geht.

Aug 212023
 

Heute Morgen haben wir wieder nach Walen Ausschau gehalten, aber diesmal hatten wir kein Glück. So haben wir den Camper fertig gemacht und sind Richtung Sayward gefahren. Kurz vor der Abzweigung nach Sayward haben wir noch sicherheitshalber getankt und eine unserer beiden Propangasflaschen auffüllen lassen, die schon leer war. Die zweite wird zwar noch gut reichen, sollte die aber irgendwie doch leer werden hätten wir nichts mehr um den Kühlschrank während wir stehen zu betreiben, oder warmes Wasser zu machen und zu kochen. Also sicher ist sicher. Der kleinen Siedlung Sayward haben wir auch noch einen Besuch abgestattet, aber dort ist wirklich nichts los, ausser einer Holzverladestelle. Wir haben nochmals gedumpt, auch sicherheitshalber, da gerade die Möglichkeit bestand.
Weiter sind wir zur Naka Creek Recreation Site gefahren, die wir schon 2018 besucht haben und die uns damals besonders ursprünglich vorgekommen ist. Insgesamt 30 Kilometer Schotterstraße waren zu bewältigen, was aber völlig problemlos war. An der Site angekommen, ersteinmal ein Schock: Hier herrscht ja Hochbetrieb. Die 7 offiziellen Stellplätze wurden durch nochmals 10 oder 15 behelfsmäßige ergänzt. Überall standen noch Zelte. Und weil für so viele Menschen die zwei Plumpsklos niemals ausreichen würden, stehen da noch drei Dixi Klos, die gerade ausgepumpt werden. Tja, ein Geheimtipp ist halt nur solange ein Geheimtipp, wie er geheim ist. Schade eigentlich, aber der Platz an sich liegt natürlich immer noch schön an der Johnston Strait. Wir haben unsere Stühle ausgepackt und haben uns im Windschatten einer Sitkafichte an den Strand gesetzt und nach Walen Ausschau gehalten. Und tatsächlich sind drei Gruppen Orcas vorbeigezogen. Immer ein bisschen entfernt und weil das Meer recht stürmisch und damit laut war, hat man sie auch nicht ausatmen gehört. Mittags haben wir wieder Trailnahrung gegessen, Abends haben wir Burger gegrillt. Also wieder ein ruhiger Tag heute und so werden wir auch den morgigen verbringen. Bis dahin, schauen wir war uns dann hier erwartet.

Aug 202023
 

Da es hier schön ist, haben wir beschlossen, noch einen Tag zu bleiben. Es war allerdings ein ruhiger Tag, an dem nicht viel passiert ist. Wir sind lange am Meer gesessen und haben auf Wale gewartet. Und tatsächlich ist um 10 Uhr Vormittag eine Gruppe Orcas vorbeigezogen. Etwas weiter weg, aber trotzdem immer wieder schön.
Mittag haben wir gekocht, dafür sind wir am Abend wieder Seafood essen gewesen. Heute jeder einen Topf Muscheln. Danach haben wir noch eine Runde Billard gespielt. Morgen fahren wir nach Naka Creek, da wird es wieder schlechter mit der Funkversorgung. Wir melden uns schon wieder. Waldbrände sind bei uns keine, das ist überwiegend auf dem Festland, deswegen keine Sorge.

Aug 192023
 

Heute Nacht um 3 Uhr wurde unser Schlaf abrupt beendet, weil bei unserem Auto die Alarmanlage losgegangen ist. Bis ich das realisiert habe, war Manu schon auf und hat mit dem Schlüssel den Spuk beendet. War gut zu hören die Huperei, das werden auch einige andere auf dem Campingplatz mitbekommen haben. Was das war? Keine Ahnung! Wohl zu modern unser Gefährt. Tja, einschlafen hat ein wenig gedauert, dafür um 4 Uhr der selbe Spaß. Mann, jetzt wird’s aber langsam peinlich. Ich bin dann mit Taschenlampe vor und hab nachgeschaut, ob Matildas Handy vibriert hat, weil der Akku leer wird. Unser Auto hat Sensoren, die die Alarmanlage einschalten, wenn sich im versperrten Auto was bewegt. Aber das war es auch nicht. Wenigstens war danach wirklich Schluss.
Gemerkt hat man die Schlafunterbrechung aber schon am nächsten Tag. Nach dem Frühstück sind wir zu den Upana Caves bei Gold River gefahren, haben aber vorher noch die Tanks an der Dump Station vor dem Visitor Center in Gold River entleert. Hier gibt es wieder Netz, wir haben dann daheim angerufen.
Die Höhlen darf man auf eigene Faust erkunden, man soll sich nur warm anziehen und Taschenlampen mitnehmen. Schon seltsam: So ohne war das in den Höhlen nicht. Gestern haben wird ein Auto gebraucht, das uns voranfährt, weil eine Baustelle war und heute darf man einfach so in Höhlen rumkraxeln und sich den Hals brechen. Das haben wir natürlich nicht getan, wir haben aufgepasst. Für Leute mit Platzangst wäre das aber nichts gewesen.
Wir sind zurück nach Gold River und haben dort Mittag gegessen. Jeder hatte einen Burger. War ein grundsolides authentisches Restaurant, in dem auch Einheimische ihr Bier trinken gehen. Danach haben wir den Strathcona Provincial Park wieder verlassen und sind zum Brown’s Bay Ressort, etwas nördlich von Campbell River gefahren. Die ganze Strecke ist heute Manu gefahren. Es ist zwar ein privater Platz, der neben Hütten, einem Hafen auch Wohnmobilstellplätze hat. Ausserdem sehr schöne Duschen und eine Möglichkeit zu waschen. Da die Stellplätze alle reserviert/belegt waren konnten wir uns etwas abseits auf einen Platz ohne Strom- und Wasseranschluss stellen. Nicht schlecht und Meerblick haben wir auch noch. Manu hat zwei Waschmaschinen voll gewaschen, ich bin noch kurz in den Sportraum und Matilda hat sich den Platz mit dem besten WLAN-Empfang gesucht. Nach dem Sport hab ich geduscht. Manu nach der Wäsche auch. Am Abend sind wir noch ins angeschlossene Restaurant gegangen, da sie Dungeness Crabs auf der Speisekarte hatten. Köstlich! Gut gesättigt sind wir dann in den Camper zurück. Guten Morgen München, wir gehn jetzt ins Bett!

Aug 192023
 

Nach der vielen Fahrerei gestern, haben wir heute einen ruhigeren Tag eingelegt. Nach dem Früstück haben Manu und ich eine Tour über den Campground und die nähere Umgebung gemacht. Weil es gestern Abend ja schon dunkel wurde, als wir angekommen sind ist es immer komisch, wenn man so gar nicht weiss wo man ist. Das haben wir somit geändert. Anschließend sind wir zu den nahegelegenen Myra Falls gefahren. Zuerst zu den Upper Falls. Dahin führt ein netter Weg duch den Wald, einfach ca. 4 Kilometer. Auf dem Hinweg haben wir niemanden getroffen, auf dem Rückweg sind uns eine Gruppe und eine einzelne Frau mit Hund entgegengekommen, also sehr ruhig hier. Die Falls selber waren jetzt nicht besonders spektakulär.
Mit dem Camper sind wir einen Parkplatz zurück gefahren zu den Lower Myra Falls. Dahin führt ein kurzer Weg von 5 Minuten und man ist direkt in den Wasserfällen, die hier in Kaskaden über die Felsen fließen, dazwischen sind immer wieder Pools in denen die Besucher auch baden. Hier war schon mehr los, aber noch immer nicht viel.
Zurück ist dann Manu gefahren, sie will sich ja auch mal an das Auto gewöhnen. Auf dem Weg war eine Baustelle, und da bekam man sogar ein Pilot Car, das vorausfährt und einem zeigt, wo man hin muss. Eigentlich überflüssig, es gab eh nur einen Weg und auch sonst nichts, was man falsch machen konnte. Aber bitte.
Am Campingplatz hab ich mich in einen Stuhl gesetzt und ein wenig geruht, die Mädels sind zum Fluß und See. Am Abend haben wir gegrillt und Manu und ich haben noch einen Abenspaziergang gemacht. Danach haben wir noch gemeinsam gespielt. Morgen geht es weiter nach Gold River, mal schauen, ob ich da auch die Berichte online stellen kann.

Aug 192023
 

Gestern spät abends kamen noch Marie, mit ihrem Bruder und ihren Eltern am Ucluelet Campground an. Marie ist aus Matildas Klasse und als sie vom Urlaub gesprochen haben, haben sie festgestellt, dass sich unsere Wege genau hier kreuzen. So haben wir noch ein bisschen geratscht, haben sie aber dann auch in Ruhe essen lassen, sie hatten eine lange Fahrt hinter sich.
Heute morgen nach dem Frühstück sind wir dann nach Tofino, um endlich mal einen Rundflug zu machen, das hatten wir uns schon lange vorgenommen, aber bei schlechtem Wetter hat es sich nie gelohnt.Das Wetter ist ja heuer sehr gut und selbst in der Früh ist es nicht besonders neblig. Nach der obligatorischen Sicherheitsbelehrung sind wir in einer Cessna 182 in der Wasserflugzeugausführung vom Hafen in Tofino abgehoben. Nach einer Runde über die Strände in 150 Metern Höhe, sind wir über die vorgelagerten Inseln geflogen, dort dann in teilweise nur 25 Metern Höhe. Cool, solche Manöver wären in Deutschland undenkbar, aber wir haben ja auch nicht so viel unbewohntes Gebiet. Danach sind wir aufgestiegen und in die Berge geflogen. Dort sind wir auf einem einsamen Bergsee, dem Pretty Girl Lake, gelandet. In dem haben die Mädels und auch unser Pilot gebadet. Nach kurzem Aufenthalt sind wir wieder abgehoben und noch höher in die Berge geflogen. Dort waren die Gipfel teilweise noch schneebedeckt. Beim Rückflug nach Tofino sind wir über die Meeresarme geflogen, die voll mit Lachs- und Austernfarmen waren. Nach gut 1 1/2 Stunden waren wir wieder zurück. Es waren atemberaubende Aussichten, die man eben nur von einem Flugzeug aus hat. Es hat sich absolut gelohnt. Da uns die Ortschaft Tofino die letzten Jahre nie in ihren Bann ziehen konnte, haben wir es heuer nochmal versucht, aber es scheint wohl wirklich nicht unsere Stadt zu sein, wir finden Ucluelet eben viel authentischer. Und eben darum sind wir zum Mittagessen nochmal dorthin gefahren um uns doch noch gebührend zu verabschieden.
Über Port Alberni sind wir auf dem Highway 4 zurückgefahren. Wir schaffen die Öffnung um 17 Uhr, müssen aber erst warten bis der Verkehr Richtund Westen den einspurigen Bereich passiert hat. Über den Island Highway fahren wir Richtung Campbell River, wo wir sicherheitshalber nochmal tanken, da es dann in die relative Einsamkeit des Strathcona Provincial Parks geht. Den Campground am Ralph River erreichen wir erst nach 21 Uhr, kurz bevor es dunkel wird. Wir machen noch ein schnelles Abendessen, dann gehen wir ins Bett, es war doch ein langer Tag heute. Wie zu erwarten war, haben wir hier kein Netz, also müsst ihr leider etwas auf den Bericht warten.

Aug 162023
 

Heute um 9:40 Uhr war Treffpunkt am Hafen, mit Toddie und Al geht es wieder in die Broken Group Islands, darum haben wir heute zügig gefrühstückt, Sachen für jede Witterung gepackt und sind um halb 10 Uhr zu Fuß los, es ist ja wirklich gleich nebenan. Wir wurden gleich erkannt und mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. Mit auf der Tour sind 5 Chinesen (wir hatten die schlimmsten Befürchtungen), zwei Damen aus Washington State (also aus der Nachbarschaft), ein Paar First Nations (er vom Stamm der Cree) ein Paar aus der Schweiz, ein weiteres Paar gemischt deutsch/schweizerisch mit dem 8-monatigen Timmie, ein deutsches Ehepaar vier Ungarn und eben wir. Die beiden First Nations und wir sind Wiederholungstäter.
Die ältere chinesische Dame hat schon die ganze Zeit recht gefroren geschaut und die Lippen geschürzt und als wir die geschützten Gewässer verlassen hatten und es etwas rauher wurde hat sie sich die Seele aus dem Leib gekotzt. Diese Tatsache an sich ist ja schon tragisch genug. Noch schlimmer ist allerdings, dass wir das irgendwie schon vorhergesehen haben und dass Matilda das wahnsinnig lustig fand. Ja, man erkennt ihren Opa in ihr, der ist auch immer für solche Sachen anfällig. Aber irgendwann tat sie auch ihr dann leid, weil sie sich bis zu unserer Rückkehr nicht wirklich erholt hat.
Die Tour an sich war wirklich wieder atemberaubend. Wir haben Weißkopfseeadler, Seeotter, Seelöwen, Robben und schlußendlich auch noch einen Buckelwal gesehen. Toddie und Al haben sich wirklich ins Zeug gelegt, dass wir alles super sehen konnten und haben alles mit ihrem unglaublichen Wissen erklärt. Zudem hat Toddie, die sehr gut deutsch spricht, immer wieder komplizierte Sachverhalte auch auf deutsch erklärt. Mittags gab es das gewohnt leckere Essen von Hartwoods, einem lokalen Restaurant. Wir haben zusätzlich als treue Kunden noch einen Piccolo bekommen.
Bei der Verabschiedung haben sich die beiden noch für unsere Treue bedankt und gesagt, dass sie nächste Saison noch machen, sich dann aber zur Ruhe setzen, da Al 80 wird. Da wir nächstes Jahr sicher nicht nach Kanada kommen, war das wohl unsere letzte Tour mit ihnen. Wir bleiben aber in Kontakt und wenn sie in der Gegend (München) sind haben sie versprochen uns zu benachrichtigen. Wir bereuen keine einzige der vier Touren und würden das jederzeit wieder so machen.
Nach einer kleinen Rast am Camper sind wir nochmals in den Ort und haben bei Jiggers Fish & Chips gegessen. Also heute zwei Haken an geplante Aktionen!

Aug 152023
 

Wie gestern geschrieben, mussten wir heute früher raus um das Zeitfenster auf dem Highway 4 zu erwischen um reibungslos auf die andere Seite der Insel zu kommen. Und genauso reibungslos ging es auch. In Port Alberni haben wir noch zuhause angerufen und sind in den Supermarkt. Dementsprechend früh waren wir auch dann auf der Westseite von Vancouver Island und da unsere Campingplatz für die nächsten zwei Nächte erst um 14 Uhr Check-in hat, sind wir kurzerhand noch an den Long Beach im Pacific Rim Nationalpark gefahren. Einen Nationalparkpass haben wir dieses Jahr keinen, weil nur der Pacific Rim auf unserem Weg liegt, daher haben wir uns ein 4 Stunden Strandspaziergangsticket gelöst.
Am wahnsinnig breiten Stand war heute richtig was los, aber kaum geht man 100 Meter nach links oder rechts ist man schon für sich. Wir sind 3 Kilometer nach Süden gegangen und haben dort Brotzeit gemacht, die wir mitgebracht haben. Das Wetter war gigantisch, aber es waren recht hohe Wellen, zur Freude der Surfer. Um halb zwei waren wir wieder am Auto und sind nach Ucluelet aufgebrochen. Unser Campingplatz liegt recht zentral am Hafen, so sind wir auch zu Fuß recht flott überall im Ort.
Matilda wollte noch lesen, Manu und ich sind noch in den Ort gegangen, um zu schauen, was sich seit fünf Jahren getan hat. Vieles ist beim Alten geblieben, aber auch einiges Neues haben wir entdeckt, so z.B. die Ucluelet Brewery. Klar müssen wir da rein und jeder hat sich ein Probierbrettchen mit 5 Biersorten bestellt, dazu eine Homemade Pretzel mit Senf. Klar, keine Münchener Breze, sondern eher blaß, aber mit dem Senf war das schon lecker zum Bier. So, jetzt müssen wir nicht mehr dumm sterben, haben wir das auch probiert. Dann sind wir noch durch ein paar Läden gestreift und haben noch geschaut, wo wir morgen hin müssen.
Als wir zu Matilda zum Camper gekommen sind, war es wieder passiert! Ein Zeltplatznachbar hat ihr in unserer Abwesenheit vier Lachssteaks geschenkt, die sollen wir uns am Abend grillen und schmecken lassen. Schauen wir Deutschen so verhungert aus? Nein, das ist ja echt nett, dass wir so immer in den Genuß der örtlichen Spezialitäten kommen. Es war auch wieder super lecker! Später haben wir uns beim Spender natürlich noch bedankt und sind mit ihm ins Gespräch gekommen. Es war ein Chinook Lachs, den er selbst gefangen hat. Keith, kommt aus White Rock, das ist ganz im Süden von Vancouver direkt an der US-Grenze und er ist jedes Jahr für ein Monat hier in Ucluelet zum Fischen und er hat deutsche Vorfahren. Er war verwundert, warum wir den weiten Weg bis nach Kanada kommen und noch mehr als wir gesagt haben, dass wir schon ein paar Mal mehr hier waren. Er hat sich aber dann gleichzeitig gefreut, dass sein Land offensichtlich ganz gut ankommt. Immer wieder nett, wie unkompliziert man hier Anschluß bekommt, so ganz anders als bei uns.
Morgen geht es wieder mit Toddie und Al raus, wir freuen uns schon!

Aug 142023
 

Heute morgen sind wir schon zeitig nach dem Frühstück losgefahren, nicht weil es sonderlich weit gewesen wäre, sondern, weil wir noch einige Stationen eingeplant haben, die wir bisher immer links liegen ließen. Also war der Camper um 9 Uhr abfahrbereit und wir sind zuerst nach Duncan gefahren. Ein wirklich nettes Örtchen, aber leider hatten die meisten Geschäfte zu, weil heute Sonntag ist. Sollten sie dennoch öffnen, war das erst mittags. So haben wir uns nach einem kleinen Rundgang nicht lange aufgehalten und sind weiter nach Chemainus gefahren, das bekannt für seine Wandmalereien (Murals) ist. Auch hier war es sehr nett, aber man war dann doch recht schnell durch. Also weiter nach Nanaimo, das wir bisher nur als Ankunfts- oder Abfahrtshafen der Fähre kennengelernt haben. Durch etliche Baustellen und Umleitungen war es garnicht so einfach irgendwohin zu kommen, wo etwas geboten ist und wo wir mit unserem Schiff einen Parkplatz finden. So sind wir bei einem Shopping Center hängen geblieben. Dort haben wir uns für den Abend in einem Liquor Store einen einheimischen Gin gekauft. Zum Gin braucht man ja Tonic, darum sind wir in den benachbarten Supermarkt gegangen. Und wie es gerne so ist, haben wir natürlich etwas mehr mitgenommen, als wir eigentlich wollten. So haben wir noch ein ganzes Lachsfilet (700g) und noch Rindersteaks zum Grillen und eine lokale Spezialität, Nanaimo Bars als Nachspeise mitgenommen. Nanaimo Bars sind ein bisschen wie Donauwellen nur süßer. Eine Schicht aus Kokoskeksteig, eine Mittelschicht aus Buttercreme und eine Deckschicht aus Schokoglasur.
Da dann auch schon Mittag war, haben wir noch asiatische Nudeln gegessen. Danach sind wir weiter auf einen unserer Lieblingsplätze, wenn nicht den Lieblingsplatz: Den Rathtrevor Beach Provincial Park bei Parksville. Dort angekommen sind wir gleich zum nahen Strand und haben uns dort in die Sonne gelegt. Matilda und Manu sind auch noch ins Wasser. Es war angenehm warm, wie mir berichtet wurde.
Zurück am Camper haben wir den Grill eingeheizt und den Lachs gemacht. Wahnsinnig lecker! Danach haben wir noch geduscht und abends zum Sundowner haben wir uns Gin & Tonic gemacht und sind damit noch zum Strand gegangen, es ist ja nicht weit.
Morgen geht es nach Ucluelet und da durch den Waldbrand im Juni eine größere Baustelle ist, kann der einzige Highway in jede Richting nur in einem bestimmten Zeitfenster befahren werden. Wir berichten, wie es uns ergangen ist. Gute Nacht München!

Aug 122023
 

Heute verlassen wir den Juan de Fuca Provincial Park, aber nicht ohne noch den Botanical Beach zu besuchen. Das ist das nördliche Ende des Juan de Fuca Trails, an dem wir heute rausgekommen wären. Aber Schwamm drüber! Am Botanical Beach kann man bei Ebbe sogenannte Tidenpools sehen, das sind im Bodengestein befindliche Wannen, die bei Ebbe freiliegen und sich darin Wasser und einiges an Getier sammelt, bis es wieder durch die Flut befreit wird. Wir haben auch heute wieder unser Mittagessen mitgenommen und am Strand gekocht.
Vorerst lassen wir den Pazifik hinter uns und fahren ins Landesinnere ins Cowichan Valley. Hier soll der wärmste Platz auf Vancouver Island sein. Die Strasse führt von Port Renfrew durchs Niemandsland und sie ist auch erst seit circa 10 Jahren asphaltiert. Besonders gut ist sie aber nicht, aber wir haben keine Eile, so macht uns die – völlig gerechtfertigte – Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km/h nichts aus. Brücken, die einen Bach queren sind meist aus Holz und auch nur einspurig befahrbar.
Auf dem Campground angekommen statten wir dem Badestrand am See einen Besuch ab. Alles ist recht gut besucht, der Campground voll, überwiegend Kanadier, ich habe nur eine deutsche Familie ausgemacht.
Am Abend duschen wir noch alle und grillen dann Würstel und essen Salat dazu. Nach dem Abspülen machen Manu und ich noch eine Runde, Matilda liest im Camper. Hier bleiben wir zwei Nächte.
Ja, hier ist eine Art Mittelmeerfeeling, richtig lau am Abend und die Grillen zirpen. Wir sind übrigens das erste mal hier, also trotz unserer zahlreichen Besuche gibt es hier immer noch was Neues zu entdecken!

Bis morgen!