Sep 012023
 

Es hat die ganze Nacht über geregnet, aber in der Früh hat es gottseidank aufgehört. Wir haben den Camper fertig gemacht und sind zum Frühstücken ins Tomahawk Restaurant gefahren. Auch in Kanada hat die Gastronomie wohl mit Fachkräftemangel zu kämpfen. So war es hier auch. Der Chef, eigentlich auch schon in einem Alter, in dem man sich zur Ruhe setzt und eine eher unerfahrene Bedienung. Dementsprechend haben wir zwar bestellt, aber der Kaffee, der sonst als erstes auf dem Tisch steht und stets nachgefüllt wird, ließ auf sich warten und kam erst nachdem das Essen schon auf dem Tisch stand auf Anforderung. Kein Beinbruch, aber es wäre schade, wenn dieses Lokal, das immerhin seit 1926 besteht, verschwinden würde.
Wir haben uns danach auf den Weg zu Fraserway gemacht und vorher noch den restlichen Diesel nachgefüllt. Manu hat geschickt wie immer alles auf die Koffer verteilt. Ein wenig mussten wir warten bis die Schlußinspektion unseres Campers durchgeführt wurde. Gute 200 Kilometer mussten wir nachzahlen, weil wir aber so lange warten mussten wurden uns 50 Dollar nachgelassen.

Auf den Flughafenshuttle mussten wir wieder ein wenig warten, kamen aber mit ausreichend Puffer am Flughafen an. Zur Gepäckabgabe haben wir gar nicht lang gebraucht, da niemand angestanden ist. Die Sicherheitskontrolle war auch ein Klacks. Pünktlich um 15:40 Uhr sind wir abgehoben und waren nach 6 Stunden 40 Minuten in Reykjavik. Geschlafen haben wir nicht wirklich. Auch in Island war das Umsteigen unkompliziert, wir durften sogar als Familie mit Kind zuerst einsteigen. Der Flug nach München hat nur 3 Stunden 40 gedauert, aber auch da war uns nur wenig Schlaf gegönnt, weil hinter uns ein Grölekind war. Kurz vor 13 Uhr Ortszeit sind wir in München gelandet und schon wurden wir daran erinnert, dass es nun vorbei mit unaufgeregtem Canadastyle ist. Was in Vancouver ausnahmslos immer in Rekordzeit klappt, klappt hier einfach nicht. Erst war ewigkeiten keine Gangway da und dann hat es sage und schreibe über zwei Stunden gedauert bis unser Flug sein Gepäck bekommen hat. Wahnsinn, was für Murkser hier ihr Unwesen treiben dürfen. Unser Transferservice war schon lange da und hat uns dann innerhalb von 5 Minuten abgeholt und nach Hallbergmoos zunm Auto gebracht. Von dort waren wir in einer knappen halben Stunde daheim.

So, das war unser Kanada 2023. Schön wie immer in diesem so unkomplizierten Land voller liebenswerter Menschen. Ich hoffe wir können so lange wie immer von diesen positiven Erfahrungen zehren und sie mit in unseren Alltag nehmen und gegebenenfalls auch weitergeben. Es wäre eigentlich so einfach!

Aug 312023
 

Heute Morgen hat es dann aufgehört zu regnen und als wir um 11 Uhr den Campingplatz verlassen haben, hat sogar die Sonne durchgeschaut. Zum Abschied meint es Kanada immer recht gut mit uns.
In Squamish haben wir dann nochmal getankt, damit wir an der Tankstelle beim Vermieter nur noch das auffüllen müssen, was wir bis dahin noch rausgefahren haben, denn die ist immer sehr teuer. Wo wir gerade von teuer sprechen, der Liter Diesel kostet hier um die 2 Dollar, heute 2,09 Dollar, das sind 1,41 Euro. Im Gegensatz zu uns in Deutschland ist der Diesel noch günstig, wenn man aber die Vorjahre zum Vergleich nimmt, da hat der Liter auch schonmal nur 1 Dollar gekostet. Für Kanadier ist das also eine Verdoppelung im Vergleich zu vor 5 Jahren. Wir haben noch Fotostopps eingelegt, zum Beispiel auch am Porteau Cove Provincial Park, wo wir heuer wirklich keine Stellplatz erwischt haben, weil eine Sekunde nach Öffnung der Reservierungsseite alle Plätze weg waren.


In Vancouver angekommen haben wir erst ein Einkaufszentrum in North Vancouver, nicht weit von unserem Campingplatz entfernt, angesteuert. Dort gab es doch glatt einen ganzen Laden nur mit Halloweenartikeln. Auch wenn man mit Halloween nichts anfangen kann, ist es doch faszinierend zu sehen.
Im Food Court haben wir dann noch eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen. Gegen 15 Uhr waren wir am Campingplatz. Dort haben wir einige Sachen für morgen schon verpackt und restliche Lebensmittel Stellplatznachbarn angeboten. Sie waren sehr dankbar dafür und wir waren dankbar, dass wir nichts wegwerfen müssen.
Danach sind wir mit dem Bus nach Downtown gefahren und haben uns langsam zu Carderos aufgemacht, wo wir ja traditionell unser Abschiedsessen haben. Das Willkommensesssen auch, aber egal, uns gefällt und schmeckt es da.
Dann war aber die Zeit des Abschieds gekommen und wir haben uns (zumindest von Downtown) Vancouver verabschiedet.

Mit dem Bus sind wir zurück zum Campingplatz gefahren. Morgen geht es zur Wohnmobilabgabe und dann zum Flughafen. Vielen Dank bei Euch für’s mitreisen, den allerletzten Tag werde ich wie gewohnt von daheim posten.

Was 2007 begann endet jetzt erst einmal. Wann wir wiederkommen ist ungewiss aber nicht unwahrscheinlich, denn schließlich sind wir ja die Kanadaverrückten.

Aug 302023
 

Auch heute haben wir ausgeschlafen, weil es regnet, nicht stark aber beständig. Manu und Matilda wollten heute eigentlich einen Ausritt machen, aber bei dem Wetter ist das nix. Eine kruze Regenpause am Mittag haben wir genutzt um noch Würstel zu grillen und die mit Spiegeleiern und Paprikagemüse zu essen. Ihr seht, die Zusammenstellung zeigt es deutlich: Resteverwertung. Es schaut gut aus, wir kommen mit allem recht gut hin, nur das Bier ist schon aus!
Den Nachmittag wollten wir nutzen und noch in Squamish die Läden anschauen. Wir haben aber nichts rechtes gefunden und ausserdem hat es wieder angefangen stark zu regnen. Aus der Heimat hört man ja ähnliches. Aus Verlegenheit sind wir durch den WalMart geschlichen und waren sogar noch im HomeDepot, einem Baumarkt. An einem Regentag kann man hier leider recht wenig machen. Aber wir wollen uns nicht beschweren, es waren im ganzen Urlaub ja nur zwei Regentage, da hatten wir schon weit mehr. Einen Vorteil hat der Regen: Hier ist alles sehr trocken, da tut der Regen gut und die Waldbrandgefahr ist dann auch für diese Saison hoffentlich vorbei. Zum Abendessen werden wir nochmal Lachs grillen. Heute mal ein magerer Bericht, aber der letzte Tag in Vancouver soll trockener werden, sagt zumindest der Wetterbericht.

Aug 292023
 

Heute haben wir ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Danach haben wir eine Runde um den Alice Lake gedeht und den Campground erkundet. Danach sind Manu und ich noch den 4 Lakes Trail gegangen. Er beginnt und endet an unserem Campingplatz und es liegen, wie der Name schon sagt, vier Seen auf dem Weg. Insgesamt waren es 8 Kilometer, also ein wenig mehr als unsere Olympiaparkrunde. Wir haben dann Mittag gegessen und noch ein wenig gelesen. Ich habe derweil das Essen auf den Flügen von Vancouver nach Reykjavik und von Reykjavik nach München bestellt.
Dann sind wir ins nur noch 48 Kilometer entfernte Whistler aufgebrochen. Gestern haben wir noch kurzfristig eine Ziplining Tour gebucht, die wir schon 2007 bei unserem ersten Kanadaurlaub machen wollten, die aber damals am Wetter und in der Zwischenzeit immer an etwas anderem gescheitert ist. Wir haben uns für die Tour mit fünf verschiedenen Fahrten entschieden. Beim Ziplining fährt man, wie eine Seilbahn an einem, zwischen zwei Punkten gespannten Drahtseil, entlang. Angetrieben nur durch die Schwerkraft. Je nach Gefälle und Gewicht kann das schon ganz schön flott werden. Wir sind dazu mit der Gondel bis zur Mittelstation gefahren und ein wenig zwischen den Stationen gewandert, teilweise zwischen den Baumwipfeln über schaukelnde Hängebrücken.

Gefährlich ist das nicht, aber es kostet gerade am Anfang ein wenig Überwindung. Alles in allem wiedermal ein Riesenspaß und jedem zu empfehlen, der die Möglichkeit hat das mal selbst zu machen. Da unsere Tour erst um 17:30 Uhr begonnen hat, war es mittlerweile kurz vor 8 und es wurde schon langsam duster, weil gleichzeitig ein kleines Wetter aufgezogen ist. Somit waren wir erst um kurz nach halb 9 am Campingplatz und haben dann noch eine Kleinigkeit gegessen.
Auch heute können wir endlich einen Haken hinter die Aktivität Ziplining machen. Bis morgen, wir gehen jetzt ins Bett, Ihr steht auf.

Aug 282023
 

Um dreiviertel Sieben sind wir heute schon aufgestanden und ohne Frühstück zur Faähre nach Langdale gefahren. Die Idee hatten mehr, aber die sind später aufgestanden. Wir waren also wieder richtig vorne in der Schlange, bedeutet: Wir sind definitiv dabei! Auf der Fähre haben wir endlich ein kanadisches Frühstück bekommen. Zwei Spiegeleier, Bratkartoffeln, Bacon und Toast. Mhh, was hat mir das gefehlt! Haken dran!
Die Überfahrt hat heute nur knapp 50 Minuten gedauert. In Horseshoe Bay sind wir den Sea to Sky Highway, der vom Meer ins Küstengebirge führt Richtung Norden nach Squamish gefahren. Dort runter vom Highway und noch ein gutes Stück den Sqamish River entlang zum Veranstalter von Rafting Touren. Das Wetter passt, es ist richtig heiß, da kann man ruhig ein bisschen naß werden. Es sind noch Plätze frei und wir sind bei der 13 Uhr Tour dabei; sie soll 5 Stunden dauern.
Wir haben noch im Camper Mittag gemacht, uns umgezogen und schon ist es soweit. Wir haben erst eine Einweisung bekommen, welche Ausrüstung wir bekommen. Dann haben wir eine Neoprenlatzhose, -jacke und -schuhe bekommen, ausserdem eine Schwimmweste und einen Helm. Angezogen und fünf Minuten später waren wir schon naß, aber vom eigenen Schweiß! Mit einem alten Schulbus sind wir eine holprige Schotterstraße 40 Kilometer flußaufwärts gefahren. In unserem Boot sind neben dem Guide noch zwei Mexikaner, ein Amerikaner und zwei Engländer. Nach der Sicherheitsunterweisung geht es auch schon los.

Insgesamt drei Boote sind wir, begleitet von einem Sicherheitskayak. Der Kayakfahrer ist dabei um wendig zur Stelle zu sein, wenn jemand aus dem Schlauchboot fällt und weggetrieben wird. Es war wieder ein großer Spaß, nette Stromschnellen und vor allem eine atemberaubende Landschaft. Uns wurden die Berggipfel erklärt, darunter drei erloschene Vulkane und die Gletscher gezeigt und erklärt. Ein Weißkopfseeadler war schon da und wartet bereits auf die Lachse, die demnächst den Fluß hinaufschwimmen. Eine kurze Pause wurde auch eingelegt um einen Schluck zu trinken und einen Müsliriegel zu essen, das Paddeln kostet doch Kraft.

Kurz vor 18 Uhr waren wir zurück, durften aus den Neoprensachen raus und haben uns wieder bequeme Kleidung angezogen. Auch diese Aktivität hat sich gelohnt, war wirklich nett. River Rafting: Haken dran!
Wir sind den kurzen Weg zum Alice Lake Provincial Park gefahren, hier haben wir wieder vorreserviert, also alles gut. Wir haben heute nochmal Burger gegrillt. Danach haben wir geduscht und haben noch Karten gespielt.
Gute Nacht München, morgen geht es nach Whistler. Seid gespannt!

Aug 272023
 

Heute haben wir mal ausgeschlafen und haben nach dem Frühstück doch den Golfplatz ausprobiert. Es waren 9 Löcher und mehr zum Spaß, als zum ernsthaft Golfspielen. Es war doch ganz lustig, wennauch die Schläge eher Zufall waren bei uns Anfängern.
Gegen Mittag haben wir das Langdale Golf & RV Ressort verlassen und sind auf gut Glück zum Roberts Creek Provincial Park gefahren. Hier kann man nich vorreservieren, er hat nur 24 Sites und es ist auch noch Samstag. Eher schlechte Vorzeichen um erfolgreich einen Stellplatz zu ergattern. Aber der Campergott hatte ein Einsehen mit uns: Zwei Sites waren noch verfügbar, von denen wir uns eine gleich gesichert haben. Hier ist self registration, das heisst man schreibt sein Autokennzeichen und seine Angaben auf einen Umschlag, legt die 20$ in bar in den Umschlag, reisst die Quittung ab und wirft den Umschlag in den vorgesehenen Kasten. Die Quittung kommt an den Pfosten mit der Nummer an den Stellplatz. Dank Bargeld war das kein Problem, danke Papa!
Am neu ergatterten Stellplatz haben wir dann gleich noch Brotzeit gemacht. Anschließend sind wir nach Stchelt gefahren und da dort Wochenmarkt war, haben wir den besucht und haben Tomaten mitgenommen. Dann sind wir zur Strandprmenade gegangen, die bei schönem Wetter wesentlich einladender wirkt, als bei Regen 2016. Im Supermarkt haben wir noch Brot gekauft.
Wir sind nochmal die paar Kilometer nach Gibsons gefahren und dort ein wenig spaziert. In der guten Eisdiele haben wir jeder noch ein Eis gegessen.
Zurück am Campingplatz ist Manu noch zum Schwimmen an den Strand gegangen. Als sie zurück war haben wir Burger gegrillt und ein Bierchen getrunken. Nach dem Abendessen haben wir noch einen Spaziergang zum Strand gemacht. Junge, Junge, da stehen ganz nette Häuser, da könnte man es aushalten. Morgen wieder einigermaßen flott aufstehen und zur Fähre, dann geht es nach Horseshoe Bay. Bis morgen!

Aug 252023
 

Um 7 Uhr läutete der Wecker und wir sind zügig aufgestanden, damit wir frühzeitig an der Fähre nach Powell River sind. Die Fähren zur Sunshine Coast sind immer kleiner, als die auf den Hauptrouten Nanaimo oder Victoria nach Vancouver, und fahren auch nicht so oft, daher war es schon wichtig, dass wir früh dort waren. Abfahrt in Comox/Little River war um 9:55 Uhr und wir waren um halb 9 dort. Passt, in unserer Schlange sind wir Zweiter! Wir waren drauf und haben bei der Abfahrt vom Sonnendeck aus Vancouver Island Aufwiedersehen gesagt. Dass wir uns wiedersehen, davon geh ich mal aus, wann ist halt die Frage. Aber die Kanadaverrückten werden das schon schaukeln!
Die Überfahrt dauerte 1 1/2 Stunden bis Powell River. Dort haben wir das Visitor Center angesteuert und haben uns noch Informationen über die Sunshine Coast geholt. Der Mitarbeiter dort hat uns viele Tipps und Stationen genannt. Auf die Frage woher wir kommen und unsere Antwort Deutschland, hat er gesagt, dass er erst in Deutschland war, auf einer Flußkreuzfahrt von Budapest nach Amsterdam. Was es nicht alles gibt bei uns.
Wir sind dann erst nach Lund gefahren, weil wir dort essen wollten. Leider war das Restaurant, das wir uns schon daheim angeschaut haben genau heute wegen Reperatur zu. Wir sind dann ins nächste, einzig noch verbliebene gegangen. War aber auch gut. Dann sind wir langsam wieder zurück über Powell River Richtung Saltery Bay, wo wir auf den Campingplatz wollen. Am Stadtrand von Powell River haben wir dann unseren (was haben wir denn heuer noch gar nicht gesehen?) ersten Bären gesehen. Ein Schwarzbär war am Straßenrand und hat tüchtig Beeren gefressen. Da man den Bären ja nicht an Menschen gewöhnen soll haben wir nicht angehalten und somit auch kein Foto. Es war übrigens die Stelle an der wir 2016 auch einen Bären gesehen haben. Ich sags ja, die sind angestellt und wir haben eben wieder seine Schicht erwischt. Haken dran: Bären gesehen!
Am Saltery Bay Campground war das Schild Campground full gehangen. Heißt oft ja nicht viel. Wir haben auf der Sunshine Cost extra nicht vorreserviert, weil da eigentlich immer was frei war. Ausserdem ist die Hälfte der Plätze nicht reservierbar, sondern wer kommt, der hat ihn. Tja, aber diese waren alle voll und die reservierbaren waren reserviert! Wir sind dann auf einen privaten, der einnen Kilometer vor dem Saltery Bay liegt gefahren und haben da noch einen Platz bekommen. Ganz nett am Strand und auch mit Abstand zum nächsten Stellplatz. Den Strand haben wir uns dann auch angeschaut und einen Spaziergang gemacht. Manu ist nachher sogar noch eine Runde ins Meer gegangen. Zum Abendessen haben wir Lachs gegrillt.
Danach sind Manu und ich noch auf einen Verdauungsspaziergang zur Mermaid Cove, direkt am Saltery Bay Campground gegangen. Wirklich nett dort und eine reservierte Site ist immernoch leer. Tja kann man nix machen, wir sind ja jetzt versorgt. Wir haben noch abgespült und uns dann hingelegt. Gute Nacht nach München!

Aug 242023
 

Heute Nacht hat es öfter geregnet, nicht so stark, aber auf dem Wohnmobildach hört sich das dramatischer an, als es ist. In der Früh war es noch immer wolkenverhangen, aber das Meer war ruhig. Wir haben es gemütlich angehen lassen, wir sind heute nicht in Eile. Auf alle Fälle wollten wir uns noch bei Michelle und Romano persönlich verabschieden und bedanken. Gegen 10 Uhr sind sie auch aus ihrem Wohnwagen gekommen, auch sie hatten bei dem Wetter keine Veranlassung sich zu beeilen. Wir haben noch geratscht und Kontakte ausgetauscht, Matilda hätte schon einen Platz, wo sie ein Austauschjahr machen könnte. Warten wir es mal ab, aber schön, wenn man Connections in die Richtung hat.
So haben wir uns um 10:30 Uhr von der Naka Creek Recreation Site, die uns doch schon ans Herz gewachsen ist, verabschiedet. Weitere schöne Erinnerungen verbinden wir nun mit diesem wirklich herrlichen Stückchen Erde. Wenn jemand wissen möchte, wie Kanada so ist, hier wäre ein guter Platz um viele – natürlich bei weitem nicht alle – der Eigenschaften zu erleben, die für uns dieses Land so spannend machen. Der Aufenthalt hier hat sich, auch in der Länge, auf alle Fälle rentiert. Die 30 Kilometer Schotterpiste waren trotz Regen in der Nacht gut befahrbar. Auf dem Highway 19 angekommen hatte unser Camper wieder feste Straße unter den Reifen und wir sind zurück nach Campbell River gefahren um noch einen unserer letzten Einkäufe zu machen. Anschließend sind wir am Hafen noch Essen gegangen. Wir habe natürlich wieder Seafood gegessen. Danach haben wir uns die Läden in dem recht netten Ort angeschaut und noch einiges mitgenommen. Um 15:30 Uhr sind wir zum Miracle Beach Campground gefahren, der ca. 20 Kilometer südlich liegt. Wir sind noch kurz zum Strand, danach haben wir alle geduscht und nur noch eine Kleinigkeit zu Abend gegessen. Zum Abschluss haben wir wieder gespielt und sind früh ins Bett, damit wir morgen zeitig bei der Fähre sind, man konnte sie schon gestern nicht mehr vorreservieren, Restplätze sind aber eigentlich immer noch zu haben. Und dann heisst es auch morgen „Goodbye Vancouver Island“. Aber eine Woche haben wir noch, bleibt dabei!

Aug 232023
 

Heute morgen haben wir uns den Wecker um 7 Uhr gestellt, weil Matilda um 8 Uhr eine Verabredung zum Lachsangeln hat. Michelle, die Frau von Romano nimmt sie mit raus. Raus ist aber nur maximal 50 Meter vom Ufer entfernt. Matilda hat ein eigenes Ruderboot eine Angelrute und einen Kescher dabei. Zur Sicherheit hat jeder hier eine Schwimmweste an. Die Lachse sieht man immer springen und bei Michelle beissen auch nach kurzer Zeit zwei an und sie bringt sie an Land, die Gefahr, dass Seelöwen oder Robben kommen und sich den Fang klauen ist zu hoch. Bei Matilda beisst keiner, es ist wohl doch ein wenig Erfahrung nötig und es reicht nicht die Angel nur ins Wasser zu halten. Sie fährt später nochmal mit Romano raus, auch er hat kein Glück. Dann aber, als Michelle nochmal mit Matilda rausfährt klappt es und es beisst tatsächlich einer. Sie bringen ihn auch ins Boot, damit war sie erfolgreich und die Quote ist auch eingehalten. Pro Angler dürfen am Tag 4 Pink Salmon gefangen werden, Matilda fängt quasi für Michelle. Romano filettiert sie wieder und wir bekommen zwei Stück.
Den Rest des Tages sitzen wir am Strand und lesen oder schauen nach den Walen. Heute kommen aber „nur“ Delfine kurz vorbei. Ab Mittag wird es wieder welliger, der Wind zieht auf, heute soll es noch regnen. Tatsächlich regnet es gegen 18 Uhr, gerade als wir den Lachs grillen, wir essen dann gleich drin. Der Regen dauert aber nicht lange und Manu und ich gehen noch eine Runde die Gegend ausserhalb der Campingplatzes erkunden. Als wir zurückkommen trinken wir noch einen Gin Tonic am Strand. Danach spielen wir noch gemeinsam im Wohnmobil. Fischende Grüße in die Heimat! Matilda will den Angelschein machen, wir haben da schon zwei Kandidaten im Bekanntenkreis, die sie da um Rat fragen kann.

Aug 222023
 

War es gestern noch recht gut besucht hier, ist es heute schon wesentlich ruhiger, da viele abgereist sind. Wir könnten auf den Platz umziehen, auf dem wir 2018 waren, aber unserer ist wärmer, da er erst in der zweiten Reihe ist. Also bleiben wir, auch wenn wir keinen Tisch haben.
Kaum haben wir unseren Beobachtungsposten bezogen kommen schon wieder die Orcas vorbei. Eine große Gruppe, gefolgt von einer kleineren und danach noch einzeln ein großer Bulle. Das war wohl ihre Jagdformation. Da diese Tiere hoch intelligent sind haben sie ausgeklügelte Taktiken, wie sie sich gegenseitig die Fische zutreiben. Teilweise sind sie richtig nah am Ufer gewesen und weil heute sehr ruhige See ist und man keine Brandung hat, die alles übertönt, kann man sie wunderbar ausatmen hören. Teilweise sind sie auch ganz lange an der Oberfläche. Fast eine Stunde halten sie sich vor unserem Strand auf, ein tolles Erlebnis! Matilda begleitet dann ein junges Paar aus Nanaimo, Angela und Tim, zu den Felsen und schaut ihnen beim Angeln zu. Sie machen das heute zum ersten Mal, wie sie uns vorher bei einem Ratsch erzählt haben. Manu ist derweil mit unserem Nachbarn Romano ins Gespräch gekommen, als er gerade mit einem Ruderboot vom Angeln zurückgekommen ist. Er stammt ursprünglich aus der Schweiz und ist vor 30 Jahren ausgewandert und natürlich mittlerweile Kanadier. Er schenkt uns einen seiner gerade gefangenen Fische, einen Pink Salmon (zu deutsch Buckellachs), den er uns auch gleich noch filettiert. Er ist aus Kelowna, wo es gerade brennt, mit seiner Frau und seiner Schägerin und seinem Schwager hier. Wir ratschen auch mit ihm ganz nett.
In der Zwischenzeit hören wir die große Aufregung bei Matilda, Angela und Tim. Sie waren auch erfolgreich und haben gleich zwei Pink Salmon gefangen. Auch von ihnen bekommen wir vier Filetstücke. Die machen wir gleich am Mittag auf dem Grill und essen sie mit Tomatensalat. Frischer kann man den Lachs nicht bekommen!
Matilda hat sich mit dem Boarder Collie von Romanos Schwägerin angefreundet und spielt mit ihm. Wir halten noch ein Schwätzchen mit einem anderen Paar, sie Irin, er Schwede, aber beide leben in Vancouver. Es ist erstaunlich wie schnell man hier ins Gespräch kommt. Hier hat keiner irgendwelche Vorurteile, sondern geht offen und vor Allem interessiert auf den anderen zu. Von ihnen bekommen wir noch einen Tipp für einen ähnlich ruhigen Campingplatz, wenn wir wieder auf dem Festland sind.
Matilda fährt morgen früh mit Romanos Frau auf dem Boot raus zum Angeln, sie interessiert sich so sehr dafür. Manu und ich gehen noch aufgrund des Tipps von Angela uns Tim zu einem nahegelegenen Wasserfall. Der Weg hat sich auf alle Fälle gelohnt, wirklich malerisch liegt der Wasserfall mitten im Wald und ist bestimmt 20 Meter hoch.
Zum Abendessen machen wir den anderen Lachs, diesmal im Schälchen mit Butter und kleinen Paprika, auch so war er wirklich lecker.
Zum Sonnenuntergang waren wir wieder am Strand und haben erst mit der Irin und ihrem schwedischen Freund geratscht, Matilda hat derweil mit der Angel von Angela und Tim für morgen geübt. Wir sind dann dazu gekommen und haben dort noch ein nettes Gespräch mit den beiden geführt. Sie waren auchh interessiert, wie dies und das so bei uns in Deutschland läuft, waren erstaunt, dass ich in der Highschool drei Fremdsprachen gelernt habe und dass unser Spitzensteuersatz so hoch liegt. Ihnen hat es gefallen, wie interessiert Matilda am Angeln war.
Obwohl es ein recht ruhiger Tag hier war, ist doch allerhand geschehen. Die netten Gespräche und Begegnungen taten ein übriges. Wir bleiben morgen auch noch hier. Das passt ganz gut, da unsere nächste Reservierung erst am 23. am Miracle Beach Campground ist, bevor es wieder aufs Festland geht.