Feb 052015
 

Heute Morgen war es doch tatsächlich heller und es hat nicht geregnet. Also sollte es wohl klappen mit dem Skifahren. Ich habe aus Zeitgründen dann das Hotelfrühstück gewählt. Toast, Kaffee und Orangensaft hab ich mir genommen. Der Butter entpuppte sich als Sauerrahm, schmeckt aber auch nicht schlecht auf dem Toastbrot. 😉

Nach dem Frühstück schaut sogar die Sonne raus und scheint auf die Berge im Hintergrund. So hab ich mir das vorgestellt. Ich mache noch einen FaceTime Anruf zu Hause und richte meine Skisachen her. Ich bin in zehn Minuten an der Gondelstation von Grouse Mountain, die sich Skyride nennt. Der Parkplatz ist nicht voll, aber doch ganz gut gefüllt für einen Werktag. Eine Tageskarte kostet normal 60 Dollar und beinhaltet einmal Rauf und Runter mit der Skyride und oben soviel fahren, wie man will bis 22 Uhr, dann natürlich mit Flutlicht. Da nur 2 Lifte oben in Betrieb sind kostet es nur 38 Dollar. Mit mir und den anderen Skifahrern ist noch eine Kindergartengruppe in der Gondel. Die waren mal richtig laut. Die Seilbahnfahrerin ist mit ihrem Mikrophon nicht gegen den Lärmpegel angekommen, sie hat aber trotzdem versucht ihre Erklärungen durchzusagen. Die Aussicht über Vancouver und die Pazifikküste war aber gigantisch.

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Oben angekommen hab ich mir die Ski ausgeliehen. Dort muß man natürlich unterschreiben, dass man den Verleiher nicht verklagt, wenn man sich den Hals bricht. Da ich weder das eine, noch das andere vor habe, unterschreibe ich das gerne. Die Ski geschultert und hinter dem Gebäude soll das Wintervergnügen sein. OK, jetzt weis ich auch warum die Pisten auf keiner Webcam zu sehen sind. Es handelt sich um zusammengeschobenen Restschnee.

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Mich erinnert der Anblick stark an das Biathlon Rennen in Düsseldorf. Links und rechts grün und in der Mitte ein weißer Streifen. Noch schlimmer ist das Bild vom Lift aus.

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Ich bin bin mindestens zwanzig Mal gefahren, dann hab ich aufgegeben, und nur noch die Aussicht genossen. Dann habe ich die Ski abgegeben und bin zur Gondel gegangen. Beim Warten bin ich mit einem Einheimischen ins Gespräch gekommen. Er wohnt gleich unten an der Gondelstation, läuft den Berg hoch und fährt mit der Gondel runter. Er kann sich an Zeiten erinnern, an denen dort oben immer hüfthoch der Schnee gelegen ist. Er ist wütend, dass einem sowas als Skigebiet verkauft wird und er hat sich vielmals bei mir entschuldigt. „Die Olympiade ist an allem schuld! Die hat unheimlich viel Geld gekostet, das muss immer noch reingeholt werden.“
Er hat von einer Stadt gehört, die sich gegen das olympische Komitee aufgelehnt hat und die Olympiabewerbung abgelehnt hat. Ja, habe ich ihm gesagt, ich auch, ich habe da mit abgestimmt. Er hat mir auf die Schulter geklopft und gesagt dass wir damit die beste Entscheidung getroffen haben um der Mafia IOC zu entkommen. Whistler schaut ähnlich aus hat er gesagt, sie biedern sich den Reichen aus den USA an, damit wenigstens jemand kommt und die Unterkünfte füllt. Er hofft noch, dass ich jetzt keine schlechte Meinung von Kanada habe, ich solle doch einmal im Sommer kommen. Ich konnte ihn beruhigen und habe ihm gesagt, dass wir schon das ein oder andere Mal hier waren. Das hat ihn sehr gefreut. Unten haben wir uns verabschiedet und ich bin ins Hotel zurückgefahren. Zum Abendessen bin ich wiede in den benachbarten Imbiss gegangen und habe diesmal wieder einen Burger gegessen. Dann bin ich aufs Zimmer zum Bericht schreiben und lesen.
Schade, aber jetzt habe ich es wenigstens gesehen. Manu hatte Recht mit ihrem Einwand, warum ich nicht in die Rocky Mountains gefahren bin. Aber ich habe trotzdem schöne Tage hier in Vancouver verbracht und werde mir die restlichen auch noch schön machen. Bis morgen dann.

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