Jul 082014
 

Heute morgen sind wir wieder um 8 Uhr aufgewacht, draußen ist ein heftiger Wind gegangen, aber es war freundlich. Nach dem Frühstück sind wir aufgebrochen, haben uns vorher noch von der Campingplatzbesitzerin verabschiedet und Matilda hat noch den Spielplatz aufgesucht. Wir sind dann an das Ende des Dickby-Neck gefahren, dort schließen sich zwei Inseln an, zuerst Long Island und dann Brier Island. Man muß dort jeweils mit einer kleinen Autofähre übersetzen. Die Fahrt dauert nur 5 bzw. 7 Minuten, also nicht weiter tragisch. Auf Long Island haben wir gleich die erste Attraktion angefahren, den Balancing Rock, eine Gesteinformation an der Steilküste, die den Anschein erweckt, eine 7 Meter hohe Steinsäule würde auf dem Untergrund balancieren. Schwer in Worte zu fassen, seht selbst.

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Zu diesem Aussichtspunkt führt ein netter Trail, das letzte Stück ist der Abstieg über ein Treppensystem mit 236 Stufen. Ihr könnt sicher sein, diese Stufen wurden hinab und hinauf gezählt, jede einzelne! Von wem brauch ich nicht erwähnen, oder?
Das war wieder eine tolle kleine Wanderung, hat auch keinen Eintritt gekostet, obwohl eine viel längere Treppe zu unterhalten ist. Es war auch angenehm ruhig dort, uns sind die ganze Zeit nur zwei andere Familien begegnet.
Weiter ging es nach Brier Island. Dort sind wir ans Ende, bis zur Leuchtturmstation gefahren und dann zu Fuß weiter. Vorher mussten wir aber noch den Camper parken und Platz war da nicht wirklich vorhanden. Der einzige Vernünftige Abstellplatz war leider recht uneben und so hat unser Gefährt eine seltsame Schieflage gehabt. Bei Schieflage hat Manu generell Angst, dass wir umfallen, aber wir haben in der Vergangenheit im Westen schon ganz andere Schieflagen ohne Überrollen gemeistert. Dann haben wir eine kleine Wanderung zu eine Klippe gemacht auf deren vorgelagerten Felsen eine recht große Robbenkolonie beheimatet ist. Die Robben waren wohl da, aber bis auf eine waren alle im Wasser Besucher vor uns haben erzählt, dass sie sehr scheu waren, als sie angekommen sind. Wir haben nach ein paar Fotos den Rückweg angetreten. Natürlich ist der Camper nicht von alleine umgefallen und wir konnten weiterfahren. Die diese Inseln so gar nicht auf Besucher vorbereitet sind gab es quasi auch nichts, wo man einen Happen essen konnte, so haben wir uns entschlossen nach Digby zurückzufahren. Digby ist nämlich die selbsternannte Hauptstadt der Scallops (Jacobsmuscheln). Also sind wir mit beiden Fähren wieder übergesetzt. Die Fähren bezahlt man im übrigen nur bei der Hinfahrt, die Rückfahrt ist dann gratis. In Digby angekommen haben wir im Restaurant Captains Cabin je ein Scallop Dinner für uns und für Matilda eine Kinderportion Fish & Chips bestellt. Das Essen war OK, aber auch nicht umwerfend, aber wir waren wenigstens Jacobsmuschelnessen. Anschließend haben wir noch einen kleinen Einkauf bei Sobeys gemacht und getankt. Dann sind wir zu unserem heutigen Ziel, dem Kejimkujik NP aufgebrochen. Denkt euch nichts, ich muss beim Schreiben fünfmal nachschauen, wie man ihn schreibt, aussprechen kann ich den eh nicht unfallfrei. Wir haben am Jeremys Bay Campground eingecheckt. Nach dem Buchstabieren meines Nachnamens sagte mir der freundliche Parks Canada Mitarbeiter, daß ich bereits im System sei. Kunststück, wir haben ja schon öfter einen Jahrespaß gekauft und Stellplätze reserviert. Man kennt uns also, schön. Hier hat der Sturm auch ganz schön gehaust, etliche Bäume sind umgestürzt und viele Äste liegen umher. In der Sturmnacht möchte ich nicht hier gewesen sein, eigentlich müsste der Platz mit über 300 Stellplätzen evakuiert worden sein. Wir haben noch eine kleine Wanderung am See unternommen und dann zurück im Wohnmobil noch Wassermelone gegessen, danach ist Matilda ins Bett und wir haben, wie üblich, gelesen bzw. geschrieben. Lange dauert unser Urlaub nicht mehr und wir nähern uns bereits wieder Halifax, wo wir am Freitag Vormittag unseren Camper abgeben. Wie immer ist es eine Mischung aus Wehmut und Freude. Bei Matilda ist es eher Freude, sie spricht jeden Tag davon, dass sie ihren Sammy vermisst. Wir vermissen ihn natürlich auch, aber wir wissen ja, dass er bestens versorgt wird. Also bis morgen!