Aug 312013
 

Freitag, 30.8.: Gestern Abend hat uns der Regen dann ins Wohnmobil geschickt, wo wir unser Nicht-Bier dann fertig getrunken haben. Am Morgen war dann wieder schönstes Wetter und wir haben, ihr habt es erraten, draußen gefrühstückt. Dann sind wir aufgebrochen um noch einen Tag Stadt zu haben. Matilda hat sich ganz ruhrend von den Bergen verabschiedet: „Tschüß, Berge, bis bald!“ In einer knappen Stunde waren wir auch schon in Downtown Calgary. Das Fahren in so einer Großstadt ist anders, aber nicht wirklich schlimm, alle fahren hier sehr viel rücksichtsvoller als bei uns. Wir haben einen recht zentralen Parkplatz gefunden und waren von dort in fünf Minuten in der Stephen Avenue, der zentralen Fußgängerzone. Unser erster Weg hat uns auf den Calgary Tower geführt, einst, das mit 190 Metern höchste Gebäude von Calgary. Mittlerweile wird er von den umstehenden Wolkenkratzern bei weitem überragt. Da heute sehr gutes Wetter war hat man eine wirklich gute Sicht bis in die Rocky Mountains gehabt. Es gibt auch einen Bereich mit Glasboden. Völlig irrational, aber ich hab da nicht draufgehen können. Matilda hat am Anfang ein wenig gezögert, dann hat sie aber einen Riesenspaß daran gehabt, blaue und gelbe Autos zu zählen. Es scheint zu stimmen, dass Höhenangst anerzogen wird.

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Nach dem Calgary Tower sind wir zum Essen gegangen. Diesmal wurden es Burger, Manu und ich haben jeweils einen Beef Burger mit Fries gegessen, Matilda hat Mini Burger mit Spiralkartoffeln gegessen. Wie fast überall gab es eine Kinderkarte mit kleineren Portionen, inklusive Getränk und Dessert zu einem fairen Preis. Wachsmalkreiden und eine Blatt zum Ausmalen gab es auch hier wieder. Sehr kinderfreundlich.
Danach war wieder ein großes Aufgebot an Feuerwehr auf der Stephen Avenue. Man konnte allerdings nicht erkennen, warum, denn sehr geschäftig waren die Firefighter nicht, ganz im Gegenteil: Einer erkannte Matildas Interesse und hat gleich gefragt, ob sie ins Feuerwehrauto einsteigen möchte. Ich hab sie hineingehoben aber das war ihr dann nicht geheuer. Darauf hat er gefragt ob sie nicht lieber auf den Fahrersitz möchte und ein bisschen lenken. Da konnte sie dann nicht nein sagen und war überglücklich. Wir haben derweil ein Schwätzchen mit dem Firefighter gehalten und natürlich erwähnt, dass ihr Onkel Peter auch bei der Feuerwehr ist. Dann haben wir noch die Devonian Gardens angeschaut. Das ist ein riesiger Indoor Garten, der im gesamten obersten Geschoß eines Einkaufszentrums ist. Es gab dann noch für uns je einen doppelten Espresso und für Matilda einen Orangensaft, bei der gleichen Kaffeekette, wie in Banff und dann sind wir zurück zu unserem Wohnmobil, denn wir hatten noch eine Aufgabe zu erledigen.
Den Kindersitz, den wir zu Beginn unserer Reise gekauft hatten, wollten wir zuerst mit nach Deutschland nehmen. Das wäre aber ein riesiger Aufwand gewesen und wir haben ja daheim einen. Also haben wir uns erkundigt, wo man so einen Kindersitz denn abgeben könnte. Unserem Wohnmobilvermieter wollten wir ihn eigentlich nicht überlassen, also sind wir auf die Organisation WINS, women in needs society, gestoßen. Dort konnte man den Sitz gut gebrauchen und sie waren furchtbar dankbar für einen nur gut drei Wochen alten. Die vielen Danke und god bless you, waren fast peinlich, da wir ja eigentlich nur zu faul waren ihn mit Heim zu nehmen, es uns aber auch widerstrebt hat ihn wegzuwerfen. Egal, jetzt hat Matildas Sitz wenigstens noch seinen Sinn. Die wenigen Kilometer bis zum Campingplatz war Matilda dann normal angeschnallt und Manu ist neben ihr gesessen. Morgen im Bus auf dem Weg zum Flughafen ist es auch jedem egal wie Kinder befördert werden. Sie ist jetzt ziemlich genau 3.700 Kilometer in dem Sitz gesessen.
Der Campingplatz war, wie erwartet, keine Augenweide, hält einfach ein Parkplatz neben dem Highway. Dafür kann man jedem Fluggast, der in Calgary landet zuwinken, er liegt nämlich noch in der Einflugschneise und die Flieger sind nur noch ca. 500 Meter hoch. Daher kam auch von unserem Luftraumbeobachter alle 2 Minuten die Meldung „Flieger!“ . Egal, letzte Nächte waren noch nie ein Highlight im Urlaub. Und weil wir so einen tollen Urlaub gehabt haben, können wir auch über so einen hässlichen Platz lachen.
Am Stellplatz neben uns ist ein junges schweizer Paar, das die Reise gerade beginnt. Manu hat gefragt ob sie unsere überzähligen Lebensmittel und den Grill haben möchten. Sie waren sehr dankbar und wir erleichtert, nichts wegwerfen zu müssen, was noch gut ist. Matilda hat sich sogar von ihren Marshmallows und den Holzspießen getrennt und ihnen gleich noch gratis eine Einweisung in die korrekte Zubereitung gegeben. Dann haben wir die Abwassertanks geleert und unseren letzten Campari getrunken, Matilda war heute recht müde.

Wir verabschieden uns jetzt schon mal von euch virtuellen Mitreisenden und bedanken uns für das Interesse und Feedback. Wir hatten einen supertollen Urlaub mit ganz vielen Eindrücken, haben viele nette Menschen getroffen. Ganz vorbei ist es hier noch nicht. Daheim werde ich noch ein paar Ergänzungen vornehmen und vor Allem Fotos einstellen. Bis daheim, wir freuen uns auch darauf.

Servus, see you soon.

Die Kanadaholics
Manuela, Stefan und Matilda