Aug 292013
 

Mittwoch, 28.8.: Und wieder begrüßte uns strahlender Sonnenschein und wieder war es ein wenig kühler. Wieder haben wir es uns nicht nehmen lassen, draußen zu frühstücken. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber so seht ihr, was wir hier für einen entspannten Aufenthalt haben. Hier am Premier Lake ist es sehr schön und ruhig. Wahrscheinlich ist es noch einer der wenigen Geheimtipps, denn die typischen Touristen haben wir hier nicht gesehen. Es waren eher Einheimische, die hier Urlaub gemacht haben. Wir sind dann nach Radium Hot Springs, dem Eingang des Kootenay Nationalpark über Canal Flats und Invermere gefahren. In Radium haben wir sicherheitshalber noch ein wenig getankt und haben dann den Parkeingang passiert. Den ersten Stop haben wir am Olive Lake eingelegt und haben dort den kleinen Spaziergang gemacht. Als nächstes haben wir am Viewpoint Station gemacht, an dem man das Tal des Kootenay River überblicken kann. Ständig wachsam, um ja keinen Bären zu verpassen, sind wir weiter gefahren. Bei unserem ersten Kanadaaufenthalt haben wir nämlich genau auf dieser Strecke die ersten Bären gesehen. Aber Bären sind nun mal keine fest installierten Touristenattraktionen und so hatten wir diesmal halt kein Glück. Einen Kojoten haben wir aber neben der Straße trotten gesehen, das ist ja auch was. Der nächste planmäßige Halt war an den Paint Pots. Leider war der dortige Trail nicht zugänglich, da eine Hängebrücke einem starken Hochwasser zum Opfer gefallen ist. Gut, Matilda, die alte Steinewerferin, hat es sich nicht nehmen lassen, Steine in den Fluß zu werfen. Soll sie, es waren ja reichlich vorhanden. Kurz darauf haben wir die Provinzgrenze zu Alberta überquert und sind damit auch wieder in den Banff Nationalpark zurückgekehrt. Diese Grenze ist auch noch die Kontinentalwasserscheide, das bedeutet, wenn man Wasser im Kootaney NP verschüttet, fließt es irgendwann in den Pazifik. Das Gleiche im Banff NP und es fließt in den Atlantik. Das ist immerhin einmal quer über den Kontinent, sehr beachtlich!
Im Banff Nationalpark sind wir diesmal den Campground am Johnston Canyon angefahren, auch hier war es kein Problem ohne Reservierung einen Stellplatz zu bekommen. Anschließend sind wir ins 25 Kilometer entfernte Banff, da wir noch nicht zu Mittag gegessen hatten. Diesmal sind wir in die Old Spaghetti Factory gegangen, da Matilda Nudeln wollte. Dort gab es auch noch kostenloses WLAN, so dass ich alle unsere Geräte updaten konnte, was über das Mobilnetz nicht so komfortabel geht. Zurück am Campingplatz hatten wir wieder ein positives Aha-Erlebnis mit Kanadiern. Als Manu beim Duschen war, habe ich mit Matilda gespielt, auf einmal kommt eine Kanadierin mit ihrer Tochter, einem Malbuch und Stiften unter dem Arm zu uns. Hannah, ihre vierjährige Tochter wollte dem Mädchen nebenan Hallo sagen. Es gibt ja eigentlich keinen Grund so etwas nicht zu machen, trotzdem hat man bei uns daheim eher selten solch ein Erlebnis, geschweige denn, dass man selbst die Initiative ergreift. Warum eigentlich nicht? Seltsam! Die Mädels haben sich dann auch trotz verschiedener Sprache ganz gut gespielt und Matilda ist sichtlich aufgeblüht. Wir sind zwar ganz gute Spielgefährten für sie, können aber niemals Gleichaltrige ersetzen. Schön für sie und auch wir Erwachsenen haben uns gut unterhalten. Als sich unsere Nachbarn verabschiedet haben, haben wir Matilda ins Bett gebracht und haben – Richtig! – ein Bierchen, aber dann auch noch einen Campari Orange, der muß auch noch weg, gegönnt. Morgen geht es weiter auf unserer Reise, zurück sagen wir nicht, danke Papa für diesen Aspekt!