Tag 18: Haynes Point, Osoyoos

Sonntag, 25.8.: Bei wunderbarem Wetter sind wir heute um 8:30 Uhr aufgewacht. Wenn das so weitergeht, verpassen wir so unseren Flug am nächsten Samstag. 😉 Nach dem Frühstück sind wir die Gravelroad zurückgefahren und wollten an der Dumpstation noch unsere Tanks leeren, dort war aber gerade eine Mitarbeiterin von BC Parks und hat uns gesagt, dass die Anlage leider kaputt ist, aber freundlich und hilfsbereit, wie sie nun mal sind die Kanadier, hat sie uns gleich eine Alternative genannt. In Harrison ist an der Husky Tankstelle auch eine Dumpmöglichkeit. Da wir eh noch volltanken wollten, hat das ganz gut gepasst. Ich habe getankt und beim Zahlen nach dieser Dumpmöglichkeit gefragt, darauf hat der Tankwart gleich gesagt, ums Haus rum, er macht das. Beim Rausgehen hab ich aber leider Matilda übersehen und sie umgerannt. Oh jeh, da hat sie bitterlich geweint. Der Tankwart hat ganz ohne Scheu und Ekel den Abwasserschlauch genommen und für uns gedumpt, ich zieh mir da immer Handschuhe an. Anschließend haben wir bei Chris, Bianca und Sammy und der Tante angerufen. Nach den Telefonaten ist nochmal der Tankwart zu mir gekommen und hat gefragt, ob er Matilda einen Lutscher geben darf, weil sie sich vorher so weh getan hat. Super nett, das müsste nicht sein. Über Hope und Princeton ging es weiter nach Keremeos und schließlich Osoyoos. In Princeton haben wir eine Mittagspause eingelegt und bei Subway Sandwiches gegessen, war auch mal gut. Ich hab eine Limited Edition gegessen, die es nur für kurze Zeit gibt, ein BBQ Pulled Pork Sandwich. Auch das war lecker und hat mich daran erinnert, dass zu Hause auch wieder mal Pulled Pork auf den Grill kommt. Auf der Weiterfahrt habe ich abseits der Straße einen Bären gesehen. Es war aber wieder in einer Kurve und hinter mir auch Verkehr, dass ich nicht so einfach anhalten konnte. Die beiden Mädels haben ihn so leider nicht gesehen, aber Matilda freut sich auch über jede Kuh und jedes Pferd, das sie neben der Straße sieht. Hinter Keremeos haben wir noch an einem Fruit Stand eingekauft. Birnen und Pfirsiche aus lokalem, biologischen Anbau.
In Osoyoos sind wir zum Haynes Point Provincial Park gefahren, der idyllisch auf einer Landzunge im Osoyoos Lake liegt (sehr ihr unten auf Google Maps sehr gut). Leider waren alle Stellplätze belegt, aber es ist groß vermerkt gewesen „overflow available“. Overflow Stellplätze sind meist nicht sehr schön, weil sie auf einem asphaltierten Parkplatz sind; nicht hier, denn hier sind sie auf der kleinen Zufahrtsstraße zum Campground auf einem breiten Seitenstreifen, direkt am Seeufer. Manu hat gesagt: “ da sind wir anderswo schon schlechter gestanden“, Recht hat sie und folglich haben wir uns für diesen Platz entschieden.

Kurz darauf kam auch der Campground Operator und hat uns freundlich begrüßt und augenzwinkernd gesagt, auf der rechten Seite nich zu weit rauszuschwimmen, da man sich dann bereits in den USA befindet. Ich hab ihm gesagt, dass das das Letzte ist, was ich möchte. Mit einem breiten Grinsen hat er mich erkennen lassen, dass wir hier einer Meinung sind.

Auf dem Bild, der Hügel links befindet sich bereits drüben. Die Mädels sind noch zum Baden gegangen und später haben wir noch einen Spaziergang über den Campground zum Ende der Landzunge gemacht. Zum Abendessen gab es heute nochmal den Rest vom Nudelsalat. Danach haben wir es uns neben unserem Wohnmobil auf den Klappstühlen gemütlich gemacht und Matilda hat mit allen Spaziergängern angebandelt, die des Wegs kamen. Ein älteres Ehepaar hat daraufhin die häufig gestellte Fage „where do you come from?“ gestellt. Auf meine Antwort Germany, kam wiederum: „Ich komme auch aus Deutschland und lebe jetzt schon 56 Jahre in Kanada“. Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell man hier ins Gespräch mit eigentlich Fremden kommt, das passiert einem in Deutschland nicht so oft. Es ist auch so, dass es die Leute wirklich interessiert, woher du kommst, wo du schon warst und ob es dir hier gefällt, und diese Gesprächen nicht nur so geführt werden. Dann haben wir, nachdem Matilda wieder im Bett war unser gewohntes Feierabendbierchen bei lauen Temperaturen direkt neben dem See genossen. Uns geht’s ja so gut!